Anwesenheit ≠ Arbeitsfähigkeit: Warum "funktionieren" nicht immer gesund ist
Du bist anwesend aber bist du auch wirklich arbeitsfähig?
Krank im Büro. Übermüdet im Zoom-Call. Emotional durch den Wind aber trotzdem auf „funktionieren“ geschaltet.
Wir alle kennen diese Momente. Und oft denken wir:
„Ich bin ja da, also arbeite ich auch.“
Aber: Anwesenheit bedeutet nicht automatisch, dass du auch arbeitsfähig bist.
Zwischen mentalem Autopilot und gut gemeintem Durchhalten
Wir erscheinen zur Arbeit, auch wenn der Kopf voller Sorgen ist. Oder der Körper eigentlich eine Pause braucht.
Warum tun wir das?
- Aus Pflichtgefühl („Ich will das Team nicht hängen lassen“)
- Aus Angst („Ich darf keine Schwäche zeigen“)
- Weil es „normal“ ist still leidend anwesend zu sein
Für Selbstständige kommt oft dazu:
„Wenn ich nicht arbeite, verdiene ich Geld.“
Und in vielen Unternehmen gilt noch immer:
„Wer da ist, liefert.“
Doch dieser Denkfehler führt langfristig zu Überlastung, Fehlern, innerer Kündigung oder Burnout.
Was bedeutet "arbeitsfähig" eigentlich?
Arbeitsfähigkeit heißt: Ich bin körperlich, geistig und emotional in der Lage, meine Aufgaben sinnvoll zu erfüllen.
Und wenn das mal nicht der Fall ist? Dann wäre Nichtarbeiten oft produktiver.
Für Angestellte & Selbstständige:
- Frag dich ehrlich: Bin ich heute wirklich arbeitsfähig oder nur anwesend?
- Welche Geschichte erzählst du dir selbst über „Funktionieren“? („Ich darf nicht ausfallen“, „Ich muss stark sein“)
- Was würde sich ändern, wenn du dir Pausen erlaubst?
Für Führungskräfte & Unternehmen:
- Welche Signale sendet ihr?
- Wird Erschöpfung wahrgenommen oder ignoriert?
- Gibt es Raum für Offenheit? Oder wird unterschwellig erwartet, „durchzuziehen“?
- Wird Anwesenheit gefeiert oder echte Gesundheit unterstützt?
Anwesenheit ist nicht gleich Arbeitsfähigkeit
Und wer das erkennt, kann gesündere Entscheidungen treffen. Für sich selbst oder als Vorbild für andere.
Deswegen zum Abschluss noch eine Reflexionsfrage: „Was braucht es, damit du (oder dein Team) nicht nur anwesend ist, sondern wirklich arbeitsfähig?“